Travel Notes #41: Langkawi

Obwohl mega-touristische Sehenswürdigkeiten in der Regel nicht unser Ding sind, wollen wir die Sky Bridge auf Langkawi nicht auslassen. Wir bestellen uns für den nächsten Morgen einen Roller bei einem kleinen Vermieter vor Ort, damit wir direkt in den Tag starten können. Leider erscheint der gute Mann nicht ganz pünktlich an seinem Arbeitsplatz und so müssen wir uns etwas in Geduld üben. In manchen Ländern ticken die Uhren eben anders, was eigentlich auch völlig okay ist. Aber als Deutscher hat man dieses Pünktlichkeitsgen ja quasi mit der Muttermilch bekommen.

Mit etwas Verspätung starten wir mit dem Roller in Richtung Cable Car (Seilbahn), mit der wir auf knapp 700 Meter Höhe gefahren werden. Doch der Reihe nach. Noch haben wir nicht gefrühstückt und da wir ja bereits wissen, dass bei solchen Touristen Spots für Essen und Trinken gerne mal horrende Preise aufgerufen werden, ist unser Plan, vorher etwas zu essen und nicht erst dort. So leicht, wie wir uns das vorgestellt haben, wird es allerdings nicht. Entweder sind die Einwohner Langkawis Langschläfer oder wir sind einfach in der falschen Ecke gelandet. Jeder Laden, den wir sehen, hat noch geschlossen oder es gibt nur Suppe. Das ist für uns keine Option.

Schließlich erreichen wir das „Orientale Dorf“ am Fuße des Berges, von wo aus die Seilbahn startet. Wir haben weder etwas gegessen, noch etwas getrunken. Getreu dem Motto eines amerikanischen Schokoriegels (Du bist nicht Du, wenn…) geht meine Laune aufgrund des leeren Magens merklich in den Keller, und das, bevor der Tag überhaupt richtig angefangen hat. Im orientalischen Dorf (warum auch immer das so heißt), das von der Architektur eher an einen Freizeitpark erinnert, kaufen wir eine Flasche Wasser für den beinahe doppelten Preis, im Vergleich zu einem normalen Supermarkt.

Das orientalische Dorf erinnert eher an einen Vergnügungspark.

Essen ist in den Cafés und Restaurants im Vergleich zu den Straßenpreisen extrem teuer, was unsere Laune zusätzlich verhagelt, aber ja so zu erwarten war. Der Gipfel kommt dann aber am Einlass der Seilbahn, wo keine Plastikflaschen und Speisen erlaubt sind und wir jetzt unser teures Wasser exen müssen, um hereingelassen zu werden. Ironischerweise befindet sich direkt hinter der Schranke ein Mini Markt, in welchem man Wasser kaufen kann – in Plastikflaschen. Wir fühlen uns wirklich verarscht. Vor allem, wo es hier am Vormittag schon um die 32 Grad sind und die Betreiber dir eiskalt die Kohle aus der Tasche ziehen.

Nicht weiter aufregen – einsteigen

In der ersten Etappe geht es endlich hoch auf den Berg. Bevor man ganz oben angelangt, wird vorher ein kleiner Zwischenstopp eingelegt, bei dem man schon einen wahnsinnig tollen Ausblick über die Insel und die Andamanensee hat. Gondel für Gondel kommen mehr Touristen auf die Plattform und uns wird schnell wieder klar, warum wir solche Spots in der Regel lieber meiden.

Wir machen ein paar Bilder und fahren anschließend die letzten Meter bis auf die Spitze. Hier müssen wir nochmal ein extra Ticket für die Sky Bridge kaufen, das mit 6 Ringgit (etwa 1,20€) noch ein wahres Schnäppchen ist. Vor allem, weil das Ticket auch noch für einen Nature Trail gültig ist.

Überall wo der Mensch ist, ist leider auch Müll.

Was im ersten Moment so abenteuerlich klingt, ist in Wahrheit nur die Treppe durch ein bewaldetes Stück, hinunter zur Sky Bridge. Immerhin ein paar Affen können wir dort bestaunen, die ausdrücklich nicht angelockt oder gefüttert werden sollen. Leider halten sich viele Menschen nicht an die Vorgaben.

Die Sky Bridge ist definitiv eine architektonische Meisterleistung.

Die Sky Bridge, eine der längsten, freischwebenden Hängebrücken weltweit, bietet einen weiteren fantastischen Ausblick auf die weite Landschaft, sowie das Meer. Trotzdem finde ich den Blick von der etwas höher liegenden Plattform fast noch besser. Die 6 Ringgit fürs Ticket lohnen sich aber in jedem Fall.

Der atemberaubende Blick über die Sky Bridge und die Bergkette Langkawis.

So hoch oben könnte man jetzt schön einen Kaffee, Kakao, Tee oder ein kühles Getränk genießen und tatsächlich gibt es hier ein kleines Café, das all diese Wünsche erfüllt. Aber zu einem teilweise 5-6 fachen Preis von dem, was sie „unten“ in normalen Restaurants kosten. Dazu muss man sagen, dass wir dann immer noch von Peanuts reden. Der Kaffee kostet hier oben umgerechnet etwa 3,30€, in einem Straßencafé zahlen wir manchmal 50 Cent. Im Endeffekt alles nicht viel, aber es ist dieses Unverhältnismäßige was uns daran stört und so sparen wir lieber das Geld und suchen uns einen anderen Laden.

3D und 4D Action

Wieder unten angekommen besuchen wir ein sogenanntes 3D Museum, das im Ticket für die Seilbahn inkludiert ist. Anfangs noch leicht skeptisch, sind wir schon nach wenigen Minuten begeistert von den Effekten. Wäre es nicht im Ticket mit drin gewesen, hätten wir das Museum sicher nicht besucht, was definitiv ein Fehler gewesen wäre.

Anschließend sehen wir uns noch zwei kurze Filme in verschiedenen 4D Kinos an, die ebenfalls im Ticket inkludiert sind. So viel Action und Spannung macht dann aber doch ganz schön hungrig und so brechen wir nach gut 4 Stunden auf zu unserem nächsten Ziel.

Gunung Raya

Bevor wir den Berg mit dem Roller „erklimmen“, machen wir einen Halt in einem kleinen Straßenrestaurant. Auf der Karte stehen nur 3-4 Speisen und so fällt unsere Wahl relativ schnell auf Nasi Goreng Ayam (gebratener Reis mit Hähnchen). Vielleicht liegt es daran, dass wir so ausgehungert sind, aber das Essen, welches die junge Frau uns auf die Teller gezaubert hat, schmeckt uns so gut, dass wir uns kaum beruhigen können. Das Hähnchen, von außen knusprig und von innen zart und saftig, dazu leckerer Reis, pikant gewürzt mit Chili. Ein Gedicht.

Eine der, wenn nicht die beste Mahlzeit, die wir auf Langkawi zu uns genommen haben.

Zufrieden, satt und gestärkt fahren wir die nächsten Kilometer bis zum Gipfel des Gunung Raya, dem höchsten Berg Langkawis, auf dem sich eine Hotelruine befindet und wo man einen weiteren schönen Blick haben soll.

Ein baufälliger Aussichtsturm auf dem Gipfel des Berges. Leider geschlossen.

Die Aussicht ist cool, aber rückblickend nicht so schön wie von der Sky Bridge. Dafür kostet es hier aber auch keinen Eintritt, sondern nur Sprit für den Roller und der ist auf der Insel dank des zoll- und steuerfreien Gebiets lächerlich günstig.

Auf dem Rückweg halten wir noch schnell beim Supermarkt und kaufen etwas Wasser für die nächsten Tage ein und gerade als wir den Roller vor unserem Apartment parken, bricht ein übles Unwetter über uns herein. Timing ist alles.

Langkawis Strände – Pantai Cenang und Pantai Tanjung Rhu

Strand ist nicht gleich Strand und so gibt es auch auf Langkawi mehr oder weniger stark frequentierte Seeufer, die du je nach Unterkunft zu Fuß oder mit dem Roller besuchen kannst. 

Pantai Cenang ist quasi der Touristen-Beach der Insel inklusive Flaniermeile, Restaurants und Duty Free Shops. Obwohl sich hier viele Hotels, Hostels und Homestays befinden, wirkt der Strand nicht überfüllt, was mitunter an der Breite und der Weitläufigkeit liegt, wodurch sich die Menschen relativ gut verteilen.

Zur Abenddämmerung hat der Pantai Cenang durchaus etwas Magisches.

Wenn du es jedoch etwas ruhiger und entspannter magst, lohnt sich ein Besuch des Tanjung Rhu Strandes im Norden der Insel. Dadurch, dass sich hier weniger Menschen hin verirren, hast du zwar eine geringere Auswahl an Restaurants und Shops, das große Plus ist aber definitiv die Ruhe und Abgeschiedenheit. Die einzigen Motorengeräusche kommen hier von den Quads, die ab und zu mal vorbeifahren bzw. von den Booten, die im nahegelegenen Hafen anlegen oder abfahren. Hier lässt es sich durchaus ein paar Stunden aushalten.

Hier haben wir den Strand fast für uns allein.

Insgesamt gesehen, haben wir eine gute Zeit auf Langkawi gehabt, können den Hype, der um diese Insel gemacht wird zum Teil aber nicht ganz nachvollziehen. Langkawi hat durchaus ein paar schöne Ecken, allerdings nichts Außergewöhnliches, wie wir finden. 

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2 Kommentare zu „Travel Notes #41: Langkawi

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