Street Notes #16: Trigger in der Fotografie – Das Gelbe vom Ei

Exif-Daten: Kamera: Fujifilm X-Pro 2, Objektiv: Fujifilm XF23mmF2 R WR, ISO: 250, Brennweite: 23mm, Blende: f2, Verschlusszeit: 1/500 Sek.

Kennst du das? Du ziehst mit deiner Kamera los und weißt eigentlich gar nicht so recht, was du fotografieren sollst? Mir geht es oftmals genauso. Dabei könnte es viel einfacher sein, spannende Motive zu finden. Dabei helfen sogenannte “Trigger”. Was genau das ist und wie es dir helfen kann, ein wenig Struktur in deinen Photo Walk zu bekommen, versuche ich dir in diesem Beitrag näher zu bringen.

Oft ist es mir passiert, dass ich total motiviert mit der Kamera losgezogen bin und nach ein paar Stunden mit einer Speicherkarte voll Müll nach Hause kam. Irgendetwas hat wieder einmal nicht gepasst. Das Licht war scheiße, die falschen Leute waren zur falschen Zeit auf der Straße. Der Hintergrund, den ich in mein Bild einbauen wollte, ist zugeparkt. Oder ich irre einfach ziellos durch die Gegend, ohne zu wissen, was ich eigentlich fotografieren möchte. Es gibt genug Dinge, die mir meine Fototour versauen können. Dabei kann die Lösung denkbar einfach sein. Das Zauberwort heißt „Trigger“.

Trigger – Was ist das?

Ein Trigger ist nichts weiter als ein Auslöser oder ein Impuls. Und genau darum soll es hier gehen. Du sollst deinen Blick für ein bestimmtes Thema sensibilisieren und damit leichter neue Fotomotive finden. Du überlegst dir (am besten, bevor du losziehst) ein Thema, das du fotografieren möchtest. Das kann im Prinzip alles Mögliche sein. Eine bestimmte Farbe, Fahrzeuge, Regenschirme, Kleidungsstücke oder Werbeaufsteller vor Eisdielen à la Siegfried Hansen. Du konzentrierst dich nur noch auf dieses bestimmte Thema und schärfst so deinen Blick für ein bestimmtes Objekt.

Mission Gelb

Ich habe mir in diesem Fall eine Farbe als Trigger ausgesucht. Hoi An ist besonders für seine gelben Häuser bekannt und so liegt es nahe, dass ich mich auf meiner Reise in die Stadt auf die Farbe Gelb festgelegt habe. Den ersten Tag habe ich noch ohne Trigger fotografiert und bin einfach durch die Gassen geschlendert. So habe ich zwar auch ein, zwei Fotos hinbekommen, aber viel mehr kam nicht dabei herum. Es fehlte mir einfach an Struktur. Am nächsten Tag bin ich wieder in die Stadt gefahren, habe die gleichen Orte aufgesucht und dabei versucht, mich auf meinen Trigger zu konzentrieren.

Mit einem geschärften Blick fällt mir nicht nur auf, dass die Häuser gelb angestrichen sind, sondern dass sich auch ein Großteil der Touristen passend in gelb kleidet und ich mich einfach nur an eine belebte Straßenkreuzung stellen muss, um etwas Interessantes und Passendes vor den Sucher zu bekommen. In nicht einmal 30 Minuten auf der Straße habe ich gut ein duzend Fotos, die die Farbe gelb enthalten. Jetzt gilt es nur noch die Spreu vom Weizen zu trennen und damit die nicht so gut gelungen Shots auszusortieren.

In Serien denken

Es gibt natürlich nicht nur den einen Trigger, sondern du kannst dir nach und nach mehrere Themen überlegen und diese immer wieder aufgreifen. So kann z.B. aus mehreren Einzelfotos über lange Sicht eine ganze Serie entstehen, mit der du dann dein Portfolio erweitern kannst.

Ein Beispiel für eine Serie zum Thema “Gelb”.

Wie alles im Leben, braucht auch das Arbeiten mit „Triggern“ viel Übung und manchmal auch etwas Geduld. Mal klappt es besser, mal weniger gut. Je länger du deinen Blick „trainierst“, desto leichter fällt es dir mit der Zeit und deine Ausbeute an Fotos wird besser. Dran bleiben lohnt sich!

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