Um das Ganze noch etwas spannender zu gestalten, haben wir versucht, nur mit einem Handgepäckstück pro Kopf mit den Abmessungen 40x30x20 cm zu reisen. Wohlgemerkt mussten in diese Rucksäcke nicht nur unsere Kleidung und Kulturtaschen, sondern bei mir auch noch meine Kameraausrüstung.

Unsere Reise begann in Skopje, der Hauptstadt Nordmazedoniens. Die Unterkunft lag sehr zentral, sodass wir innerhalb von wenigen Minuten im Herzen der Stadt waren. Skopje zu beschreiben, fällt mir auch heute noch schwer, denn im ersten Moment wird man ein bisschen von der Architektur erschlagen und man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll. Mit dem Projekt „Skopje 2014“ versuchte der damalige Ministerpräsident Nikola Gruevski eine Stadt im Stil des Barocks zu erschaffen. Schlendert man durch die Straßen des Stadtkerns, kommt man sich vor wie in Paris, London oder Rom – oder doch eher Disneyland.

Der alte Basar

Weniger prunkvoll, dafür aber umso interessanter ist dagegen das Viertel rund um den alten Basar. Hier wird gehandelt und gefeilscht, eingekauft und gegessen. Der Bezirk fühlte sich für mich viel ursprünglicher und authentischer an als die künstlich erschaffenen Barockbauten ein paar Hundertmeter weiter. Auf dem Basar hatte ich das Gefühl, als wäre ich in einer Stadt in der Türkei. Ich war zwar noch nie dort, aber so in etwa stelle ich mir das Leben in der Türkei vor.




Die Menschen, die ihre Waren auf dem Markt anbieten, geben in meinen Augen großartige Street Portraits ab. Leider überwog am Anfang der Reise aber wieder mal der innere Schweinehund und die Angst, nach einem Foto zu fragen. Das sollte sich erst später ändern.
Der Matka Canyon

Für einen Tag machten wir uns auf den Weg zum Matka Canyon. Er ist relativ einfach mit dem Bus zu erreichen. Wir hatten uns vorher über das Internet über die Abfahrtszeiten informiert. Leider mussten wir dann an der Bus Station feststellen, dass die Fahrpläne im Netz nicht ganz aktuell waren. Wir verbrachten etwa eine Stunde unter einer dunklen Brücke, um auf den Bus zu warten.
Der Bus hatte seine besten Tage hinter sich. Während der Fahrt klapperte es an allen Ecken und Kanten. Trotz der Mängel am Fahrzeug kamen wir aber heil am Ziel an. Irgendwann drehte der Bus auf einer schmalen Straße einfach um und “schmiss” die Fahrgäste irgendwo im Nirgendwo raus. Wann ein Bus zurück fuhr konnten wir nicht herausfinden. Eine Haltestelle oder einen Fahrplan-Aushang suchten wir vergeblich. In dem Moment war uns das aber erstmal egal. Wir machten uns auf den Weg zum Canyon, wo man für ein paar Euro eine Bootstour zu einer Höhle machen kann.
Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Nicht gleich den ersten Anbieter nehmen. Die fahren nämlich nicht bis zur Höhle, sondern bieten nur eine kurze Tour durch den Fluss an.

Nach der Tour hatten wir uns noch einen schönen Platz für ein Picknick gesucht und die Natur auf uns wirken lassen. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg zur “Haltestelle”. Von weitem hörten wir etwas, das sich wie ein Bus anhörte. Wir sprinteten so schnell wir konnten und hatten ihn tatsächlich bekommen. Keine Ahnung, ob danach noch einer gekommen wäre, oder wir uns ein Taxi hätten nehmen müssen.

So langsam war es an der Zeit für uns, weiterzuziehen. Skopje hatte mich nach der kurzen Zeit als Stadt schon total überzeugt und ich war gespannt, was uns auf der weiteren Reise noch erwarten würde.














